Mood-Food – Wie Nahrung unsere Laune beeinflusst.

1. Warum du bist, was du isst

Eine Befragung von 2019/2020 mit Brandwatch ergab, dass 74 Prozent der Befragten positive Gefühle mit Essen/Lebensmitteln verbanden. Dabei löste Frühstück die größte Freude aus, gefolgt vom Abendessen. Kuchen, Schokolade und Kekse waren unter den Top 3 der glücklich machenden Lebensmitteln. Nicht nur wegen des Zuckers oder des Geschmacks, mit diesen Produkten wurden positive Erinnerungen verbunden: Feiern, besondere Tage, Geschenke, Treffen, Trost, Belohnung, …

Interessant an dieser Stelle ist, dass die Lebensmittel mit Situationen verknüpft werden und dadurch glücklich oder traurig machen. Anders sieht es aus, wenn wir betrachten, was Lebensmittel in der chemischen und biologischen Zusammensetzung in uns auslösen. So sind bestimmte Lebensmittel dafür verantwortlich eher sauer oder basisch im Körper zu wirken.

Bist du sauer?

Fleisch, Fisch, Getreide, Milchprodukte erzeugen einen sauren pH-Wert, während Obst, Gemüse, Zitronen, Samen, Nüsse und Kräuter basisch wirken. Dabei ist nicht das Meiden von sauren Lebensmitteln wichtig, sondern ein Ausgleich oder ein gutes Verhältnis von sauer-basisch. Ein überwiegend saurer pH-Wert durch zu viel Fleisch, Zucker, Junkfood, Getreide, Milchprodukte ohne basischen Ausgleich führt zu Krankheiten wie Rückenschmerzen, Tinnitus, Sodbrennen, diffuse Schmerzen, Migräne usw. Du fühlst dich energielos, müde, abgeschlagen, unkonzentriert, gestresst. Es ist also nicht abwegig die Frage „Bist du sauer?“ ganzheitlich zu betrachten.

Dr.Gregor schrieb in seinem Buch „How not to die“, dass ganz normale Lebensmittel von grünem Blattgemüse bis zur Gartentomate die Gehirnchemie positiv beeinflussen und Depressionen fernhalten können. „Sogar das Riechen eines normalen Gewürzes kann Ihren Gefühlszustsnd tatsächlich schon verbessern (185).“ Andere Substanzen können Depressionen sogar fördern, z.B. Arachidonsäure, die in Hühnerfleisch, Schweine- und Rindfleisch, Fisch und Eiern vorkommt. Diese Säure fördert Entzündungen im Gehirn und kann damit die Stimmung nachdrücklich beeinflussen. Entzündungen sind per se nicht schlecht, da diese zum Abwehren von Infektionen genutzt werden. Allerdings produziert unser Körper selber Arachidonsäure und ein Überschuss bringt ihr Gleichgewicht durcheinander. „Ein erhöhter Gemüseverzehr kann das Risiko des Entstehens einer Depression um 62 Prozent verringern“ (Dr.Gregor, S.188). Woran das liegt? Die Erklärung liegt in der Funktionsweise der Neurotransmitter, die in einem Ungleichgewicht sind, z.B. Serotonin und Dopamin. Die schönsten Hormone der Welt (in diesem Fall Monosamine). Gestört wird die Übertragung zwischen den Nervenzellen durch einen Überschuss an Enzymen, die diese Neurotransmitter vernichten. Entgegen wirken kann man auf ganz natürliche Weise mit:

  • Äpfeln
  • Beeren
  • Trauben
  • Zwiebeln
  • Grüner Tee
  • Nelken
  • Oregano
  • Zimt
  • Muskatnuss
  • Und Kohlenhydrate

Was? Kohlenhydrate? Zucker, Getreide und Co.? Ein Mangel des Serotoninbaustein, eine Aminosäure namens Tryptophan, ist grundlegend für Reizbarkeit, Wut oder Depression verantwortlich. Dabei reicht es nicht eine eiweißreiche Ernährung anzustreben, da andere Aminosäuren schneller beim Gehirn ankommen, vielmehr ergab die Forschung „ein erhöhter Verzehr von Kohlenhydraten aber bewirkt das Gegenteil“, da das Tryptophan besser Zugang zum Gehirn bekommt. (Dr.Gregor, S,189) Es ist also nicht ungewöhnlich, dass Frauen mit PMS zu kohlenhydratreichen Speisen greifen, und damit Anspannung, Depression, Wut, Verwirrung, Erschöpfung, Traurigkeit usw. verbessern, so Dr. Gregor.

Besonders gute Tryptophan-Eiweiß-Quellen:

  • Sesamsamen
  • Sonnenblumenkerne
  • Kürbiskerne

2. Lebensmittel, die unsere Laune negativ beeinflussen können

Millionen von Nervenzellen, die mit dem Gehirn verbunden sind, befinden sich im Darm. „ganze 95 Prozent des Glückshormons Serotonin wird im Darm gebildet“ (Quote: Minutenbrot). Logisch ist es an dieser Stelle genug „Grundlage“ bzw. „Futter“ zu bieten, damit dieses auch gut funktionieren kann. Messungen haben ergeben, dass im Blut von Depressiven 50 Prozent weniger Serotonin vorhanden war. Logisch, gutes Essen, gute Stimmung! Wenig Mineralstoffe, Vitamine, Wasser, Licht, Schlaf spiegelt sich wieder in Müdigkeit, Leistungsabfall und schlechter Laune. Ein Experiment in einem Gefängnis mit aggressiven Insassen ergab bei veränderter und vitaminreicher Ernährung einen Rückgang von über 30 Prozent von Zwischenfällen.

Jede Mahlzeit beeinflusst, wie wir uns fühlen. Manche Effekte verfliegen nach ein paar Minuten oder Stunden, andere prägen uns über Jahre, wie wir mit Problemen oder Stress umgehen, wie wir die Welt sehen

https://www.geo.de/magazine/geo-kompakt/1198-rtkl-psyche-leseprobe-wie-essen-unser-fuehlen-bestimmt

In einer neuen Forschungsarbeit haben Fachleute der Florida State University (FSU) an Mäusen die Auswirkungen von Aspartam auf Ängste, die Neurotransmitter-Signalisierung und die Genexpression in der Amygdala untersucht. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ (PNAS) publiziert.“ Demnach fanden die Forscher heraus, dass Aspartam bei Menschen und deren Nachkommen neurologische Verhaltensveränderungen hervorrufen können. Aspartam findet man als Süßungsmittel in Kaugummi, Getränken, Süßigkeiten oder Light-Produkten.

Zucker macht entgegen der Vermutung keine gute Laune. Eine neue Studie, die in der Zeitschrift “Neuroscience & Biobehavioral Reviews” erschien fand heraus, Zucker hat keinerlei Auswirkungen auf unsere Stimmung. Es führte jedoch zu erhöhter Müdigkeit und verminderter Wachsamkeit“.

Wie eine britische Studie zeigt, entwickeln Menschen, die täglich mehr als 67 Gramm Zucker durch Süßigkeiten oder Softdrinks konsumieren, sehr viel eher psychische Störungen als Personen mit einem Zuckerkonsum von unter 40 Gramm.

https://m.fitforfun.de/news/diese-5-lebensmittel-machen-schlechte-laune-368150.html

3. Lebensmittel, die unsere Laune positiv beeinflussen können

„Ein höherer Obst-und Gemüseverzehr hängt mit einem geringerem Risiko für Depressionen , psychische Belastungen, Gefühls-und Angststörungen zusammen“, do Dr. Gregor. Grund sind die darin vorhandenen Antioxidantien.

Zu Kaffee erwähnte der renommierte Arzt: Menschen, die über sechs Tassen Kaffee am Tag tranken, hatten ein um 80 Prozent geringeres Suizidrisiko, während über 8 Tassen pro Tag mit erhöhtem Suizidrisiko korrelierte. Außerdem schaltet das Koffein Rezeptoren im Gehirn ab, die für Schläfrigkeit zuständig sind. Wir fühlen uns frisch und ausgeruht.

Chili enthält Capsaicin. Dieser Scharfstoff schützt die Magenschleimhaut. Mit dem Aussenden von Schmerzsignalen an das Gehirn reagiert dieses mit Endorphinen. Scharfes Essen kann also glücklich machen.

Blaubeeren enthalten Flavonoide, diese sekundären Pflanzenstoffe sind entzündungshemmend, vitaminreich und gut für die kognitive Leistungsfähigkeit.

Paranüsse (2-3/ Tag) helfen aufgrund der Mineralstoffzusammensetzung (Zink, Selen, Magnesium) natürlich gegen jahreszeitliche Depressionen.

Weitere Gute-Laune-Quellen:

  • Bananen (Serotonin)
  • Schokolade (Serotonin)
  • Nüsse
  • Grünes Blattgemüse (Folat)
  • Vollkornprodukte
  • Walnüsse (Omega 3)
  • Leinsamen (Omega 3)
  • Grüne Bohnen (Folat)
  • Sonnenlicht (Vitamin D)

Fazit: Bewusstes Essen schafft nicht nur physische sondern auch psychische Gesundheit. Forscher gehen davon aus, dass man sich ein ganz neues Lebensgefühl herbei“essen“ kann.

Quellen:

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