Mein Fuß malt Bögen in den feinen Sand, während ich still meiner Tochter dabei zusehe wie sie das Monstrum an Spielplatz bezwingt. Neben mir bemerke ich zwei Frauen, die sich begrüßen und umarmen. Ohne meinen Blick von dem Wirbelwind auf dem hölzernen Piratenschiff abzuwenden, verfolge ich das Gespräch der zwei Frauen, die sich neben mich setzten. Meine Anwesenheit schienen beide nicht wahrzunehmen, denn ihre Unterhaltung beinhaltete ein sehr intimes und schmerzhaftes Thema: Endometriose.
„Ich kann heute endlich wieder raus. Ich hatte so starke Schmerzen. Es zog bis in die Schultern und den Rücken. Diesmal war auch die Migräne vor den Tagen besonders stark. Ich bin froh, dass ich starke Schmerzmittel habe, ich wäre sonst nicht lebensfähig.“

Flüchtig schaute ich zu den beiden und fing den mitfühlenden Blick der Freundin ein: „Was sagt der Arzt? Gibt es da keine Medikamente? OP? Ist es heilbar?“
Was ist das denn jetzt?
Endometriose ist eine chronische, gutartige Erkrankung, bei der Gewebe ähnlich wie das Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) außerhalb der Gebärmutter wächst, typischerweise in der Bauchhöhle. Die Endometriose kann schmerzhafte Menstruationen, Beckenschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und Unfruchtbarkeit verursachen.
Die Endometriose betrifft laut einer Metaanalyse etwa 10% der Frauen im gebärfähigen Alter weltweit.(1) Die Diagnose der Endometriose kann schwierig sein, da die Symptome unspezifisch sein können. Eine Studie aus dem Jahr 2020 zeigte jedoch, dass die Kombination von klinischen Symptomen, gynäkologischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren eine hohe diagnostische Genauigkeit für die Endometriose aufweist.(2) Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für die Endometriose, darunter hormonelle Therapien, Schmerztherapien und chirurgische Eingriffe. Eine systematische Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2021 zeigte, dass eine Kombination aus hormoneller und chirurgischer Therapie die besten Ergebnisse bei der Schmerzlinderung und Verbesserung der Lebensqualität von Frauen mit Endometriose liefert.(3) Leider wurden in dieser Studie nur medizinische und künstliche Methoden untersucht.

Die genauen Ursachen der Endometriose sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Hypothesen, darunter die retrograde Menstruationstheorie, die Immuntheorie und die genetische Veranlagungstheorie. Eine Studie aus dem Jahr 2020 ergab, dass Frauen mit Endometriose genetische Veränderungen aufweisen, die mit Entzündungsprozessen und hormonellen Veränderungen in Verbindung gebracht werden können. (4)
Körpergewicht und Endometriose

Der Spielplatz lichtete sich langsam. Die Leute brachen auf, um nach Hause zu gehen. Neben mir wurde es still. Ich bemerkte meinen inneren Drang etwas zu sagen und ließ diesen frei. „Entschuldigung, ich habe zufällig ihre Unterhaltung mitbekommen. Ich will Ihnen nicht zu nahe treten: lassen Sie sich das nicht gefallen. Es gibt mehr als nur Hormontherapie. Sie werden dadurch nicht gesund.“
Die Frau schaute mich an. Sie wirkte verärgert: „Ach ja? Und was soll ich stattdessen tun?“
Ich überhörte ihre anklagenden Worte und sagte nüchtern: „Ihr Lifestyle feuert das Östrogen in Ihrem Körper an, welches wiederum Endometriose fördert.“
Empört stand die junge Frau auf. „Was wissen Sie schon über meinen Lifestyle?“
Ich entschuldigte mich bei ihr und fügte hinzu: Das Risiko für Endometriose steigt mit zunehmenden Körpergewicht. Die Ernährung, der Schlaf und die Bewegung spielen da mit rein.“
Ich wusste ich hatte mich zu tief aus dem Fenster gelehnt. Ich reichte ihr meine Visitenkarte. „Falls Sie meine Ernährungsumstellung ausprobieren wollen, melden Sie sich gern. Alles Gute!“ Ich schnappte mir den rutschenden Winzling und verließ den Spielplatz.
Eine Studie aus dem Jahr 2015, die im American Journal of Obstetrics and Gynecology veröffentlicht wurde, untersuchte den Zusammenhang zwischen Body-Mass-Index (BMI) und Endometriose. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen mit einem höheren BMI ein erhöhtes Risiko für Endometriose hatten. Frauen mit einem BMI von 30 oder höher hatten sogar ein fast doppelt so hohes Risiko, an Endometriose zu erkranken, im Vergleich zu Frauen mit einem BMI unter 25. (5)
Eine andere Studie aus dem Jahr 2018, die in der Fachzeitschrift Fertility and Sterility veröffentlicht wurde, ergab, dass Frauen mit höherem BMI tendenziell eine höhere Schwere der Endometriose hatten.(6)
Ernährung und Endometriose

Lebensmittel sind in jeglicher Hinsicht Medizin und Brennstoff. So kann ein einziges Lebensmittel dafür sorgen, dass wir versorgt sind oder Entzündungen befeuern. Gerade bei Endometriose geht es darum Entzündungen gering zu halten und das Östrogen runterzuschrauben.
Es gibt einige Hinweise darauf, dass eine Histamin-Intoleranz mit Endometriose in Verbindung stehen könnte (Das kann aber eine individuelle Geschichte sein.) Histamin ist eine natürlich vorkommende Substanz, die im Körper als Teil der Immunreaktion auf allergische Reaktionen und Entzündungen freigesetzt wird. Es ist auch in vielen Lebensmitteln wie fermentierten Lebensmitteln, Alkohol, Käse, Wurst, Tomaten, Schokolade und überreifen Früchten usw. enthalten.
Einige Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen mit Endometriose höhere Histaminwerte im Blut aufweisen können als Frauen ohne Endometriose. (7)
Eine Ernährung mit Zucker und Weißmehl kann zu Blähungen führen, die die Endometriose in ihrer Symptomatik verstärken kann. (12) Ein erhöhter Insulinspiegel befeuert Entzündungen, daher wird empfohlen auf Zucker und Weißmehl zu verzichten.
Studien fanden heraus, dass Frauen mit Endometriose , die sich vollwertig mit einer Kombination aus Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Omega-3-Fettsäuren ernährten, eine höhere Lebensqualität aufwiesen und das Risiko einer Endometriose sank. (8-10)
Auch der Zusammenhang zwischen Kaffee und Endometriose wurde 2020 untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass Frauen, die regelmäßig Kaffee tranken, ein höheres Risiko für Endometriose hatten als Frauen, die wenig bis gar keinen Kaffee tranken. (11)
Ausblick

Es dauerte zwei Wochen bis sich die junge Frau bei mir meldete und es vergingen nur 6 Monate bis sie fast komplett beschwerdefrei war. Wie funktionierte das? Ganzheitlich.
Es ist wichtig zu wissen, dass eine gesunde Ernährung und ein gesunder Lebensstil dazu beitragen können, Symptome von Endometriose zu lindern und das Wohlbefinden zu verbessern. Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, mageren Proteinen und gesunden Fetten kann dazu beitragen, Entzündungen im Körper zu reduzieren. Wenn du den Verdacht hast, dass eine Histamin-Intoleranz eine Rolle bei deinen Symptomen spielt, könnte eine histaminarme Diät eine Option sein.
Neben der antientzündlichen Ernährung können auch regelmäßige Bewegung und Stressmanagement dazu beitragen, das Wohlbefinden zu verbessern und Symptome zu lindern. Aber das Wichtigste ist, dass du dich mit einem Experten berätst, um individuelle Empfehlungen für die Behandlung und Symptomlinderung zu erhalten.
Wenn du Unterstützung und Hilfe bei Endometriose benötigst, wenn du endlich beschwerdefrei sein möchtest, lass dich von mir beraten und buche mich noch heute für ein kurzes kostenloses Erstgespräch: pehlkejule84@gmail.com

Quellen
(1) The Lancet. Global, regional, and national prevalence and disability-adjusted life-years for endometriosis: estimates from the Global Burden of Disease Study 2017. 2019; 4:e442-e451.
(2) American Journal of Roentgenology. The Accuracy of a Combined Clinical Examination, Transvaginal Ultrasound, and Magnetic Resonance Imaging in Diagnosing Endometriosis. 2020; 215:1504-1512.
(3) Cochrane Database of Systematic Reviews. Surgery versus hormones for the management of endometriosis. 2021; 3:CD011031.
(4) Nature Communications. Exome-wide association study implicates lipid metabolism in the etiology of endometriosis. 2020; 11: 794.
(5)American Journal of Obstetrics and Gynecology. Body mass index and endometriosis: a systematic review and meta-analysis. 2015; 213(6): 713-720.
(6)Fertility and Sterility. Obesity and severity of pelvic endometriosis: a French cohort study. 2018; 109(5): 880-887.
(7)Biochemical and Biophysical Research Communications. Histamine upregulates the expression of estrogen receptor α and progesterone receptor in human endometrial stromal cells via histamine receptors. 2019; 508(2): 313-319.
(8)Archives of Gynecology and Obstetrics. Mediterranean diet and risk of endometriosis: a systematic review and meta-analysis of 12 case-control studies. 2017; 295(5): 1103-1112.
(9)Geburtshilfe und Frauenheilkunde. Diet and endometriosis – a systematic literature review. 2019; 79(5): 459-467.
(10)European Journal of Obstetrics & Gynecology and Reproductive Biology. Nutrient intake and nutritional deficiencies in women with symptomatic endometriosis. 2016; 207: 327-334.
(11)Journal of Human Nutrition and Dietetics. Caffeine Intake and Endometriosis Risk: A Systematic Review and Meta-analysis. 2020; 33(4): 540-550.
(12)The quality of the antioxidant defence system in term and preterm twin neonates (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6837419/)
