Selbstfürsorge ohne Reue: Das musst du wissen

Ich bin mir nicht ganz sicher, wann mir aufgefallen ist, dass ich als Person, als Mensch, als Individuum gar nicht „existiere“. Ich hatte ständig in der „wir“-Form geredet und meine Wünsche der Allgemeinheit angepasst, „Wir wollen einen Schoko-Donut!“, „Wir wollen einen Ausflug machen.“, „Uns geht es gut!“ „Was wollen wir essen?“, „Ich nehme das, was du nimmst!“

Es war mir nicht aufgefallen. Vielleicht bedeutete das, dass man Selbstverwirklichung gar nicht benötigte. (Eine Lüge: es ist ein Grundbedürfnis.) Vielleicht bedeutete es aber auch, dass man nur existierte, um andere glücklich zu machen. Ich war glücklich, wenn andere es waren. Wirklich. Dabei merkte ich erst wirklich spät, wie ermüdend es war. Denn unser Körper, unsere Seele und unser Geist benötigen Fürsorge und Pflege, damit wir weiterhin geben können. Geben wir diesen Bereichen kein „Futter“ zur Weiterentwicklung, ist das Risiko für psychische Störungen, einschließlich Depressionen, sehr hoch.

Ich merkte dann wie ich mehr und mehr den Rückzug antrat und immer mehr Aufgaben leidenschaftslos und mechanisch abspulte.

Selbstfürsorge ist essenziell.

In einer leistungsorientierten Gesellschaft ist es leicht, sich selbst zu vergessen. Wir sind ständig damit beschäftigt, den Erwartungen anderer gerecht zu werden, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse oft vernachlässigen. Doch Selbstfürsorge ist wichtig für unser körperliches und geistiges Wohlbefinden. Wenn wir uns nicht um uns selbst kümmern, können wir uns schnell erschöpft, gestresst und unglücklich fühlen.

Wir benötigen Selbstfürsorge …

… Gesundheit und Wohlbefinden aufrechtzuerhalten.

… um Leistungen zu erbringen.

… um positive Beziehungen zu anderen aufzubauen.

Wie kann ich mich um mich selbst kümmern?

1. Pflege für den Körper:

Gesunde Ernährung, genug Bewegung und ausreichend Schlaf sind längst keine Hipster-Trends mehr, sondern eine natürliche Notwendigkeit eines Menschen, um gesund zu bleiben und auch die alltäglichen Belastungen bewältigen zu können.

2. Pflege für den Geist:

Hobbys, Aktivitäten, Musik oder anderes, welches dich erfüllt und Spaß macht, sollten täglich auf deinem Plan sein. Nimm dir Zeit für Dinge, die dir gefallen: Lesen, Serie schauen, Spazieren gehen oder kreativ sein. Aber auch Freunde und Familie besuchen tun dir gut und verbinden dich wieder mit dir selbst.

3. Pflege für die Seele:

Yoga, Meditation und auch Journaling entspannen deine Seele, ordnen Fragen und mildern Ängste. Es reinigt dich und hilft dir auch vergangene Wunden zu heilen. Finde Möglichkeiten der Entspannung und bewussten Ruhe.

Die Schuldfrage

Das Kind länger in der Kita lassen, um in Ruhe zur Kosmetik zu gehen, ein Familientreffen absagen, um ein Buch zu lesen, den Haushalt auf später legen, um Sport zu machen … ohne schlechtes Gewissen? Undenkbar, sagst du?

Woher kommt dieses Gefühl? Hast du Angst etwas zu verpassen oder andere zu enttäuschen, brauchst du Bestätigung oder Anerkennung? Woher kommen diese Gefühle?

Analysiere, woher deine Glaubenssätze und Einstellungen kommen. Ist es aus der Kindheit? Hat man früher schon von dir erwartet zurückzustecken und dich anzupassen? Gab es Bestätigung, wenn du für andere was Gutes getan hast? Es gibt viele Gründe, warum du das alles tust. Generell ist das kein negatives Verhalten, anderen etwas Gutes zu tun und mit Liebe zu „dienen“. Aber die Balance macht die Gesundheit. Vergiss dich nicht dabei. Du kannst niemanden etwas Gutes tun, wenn du krank bist.

Wichtig ist anzuerkennen, dass Selbstfürsorge wichtig ist, für die physische und besonders für die psychische Gesundheit. Setze dir realistische Ziele, um die Selbstfürsorge in deine Routine einzubauen. Kleine Schritte, ohne Druck. Sei geduldig! Es braucht Zeit, um neue Gewohnheiten zu implementieren. Vielleicht möchtest du an einem bestimmten Tag in der Woche Zeit für dich nehmen? Hast du irgendwann am Tag Zeit nur für dich? Nutze die Zeit effektiv, wenn du nur am Handy scrollst: dann wäre Zeit für Dinge, die deine Seele inspirieren. Mache monatliche Termine im Rhythmus: Kosmetik, Fußpflege oder der Spieleabend mit den Freundinnen. Such dir aus, was dir gefallen würde und schaffe eine Regelmäßigkeit.

Hilfe annehmen

Liebe Frauen,

Ihr seid stark, ihr seid mutig, ihr seid wunderschön. Aber ihr seid auch verletzlich, ihr seid müde, ihr seid gestresst.

Es ist wichtig, dass ihr euch um euch selbst kümmert. Nehmt euch Zeit für Dinge, die euch guttun. Es ist nicht egoistisch, sich um sich selbst zu kümmern. Es ist notwendig, um ein erfülltes Leben zu führen.

Wenn ihr Schwierigkeiten habt, euch selbst zu kümmern, dann nehmt euch Hilfe. Ich biete 1:1 online Coachings und Einzelsitzungen an, in denen ich euch dabei unterstütze, eure Selbstfürsorge-Gewohnheiten zu entwickeln und zu stärken.

Ich möchte euch helfen, zu eurer besten Selbst zu werden.

Eure Jule VONVEGAN

https://instagram.com/vonvegan.de?igshid=YTQwZjQ0NmI0OA==